LIEFERBAR | Buch |
Werner
Müller | Ein
SPD-Vorsitzender und seine
Sekretärin | ISBN 978-3-939832-15-7
KUUUK Verlag mit 3 U | [D] €
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DER VERLAG mit 3 U
Werner
Müller
Ein
SPD-Vorsitzender
und
seine Sekretärin
Eine
politisch-literarische Spielerei
Ein
mutiges und zugleich
witziges Buch enthüllt den Zustand der SPD.
Der gedachte
SPD-Vorsitzende sitzt bei seiner Sekretärin, die zugleich seine
Lebenspartnerin ist oder wird, und sinniert über die Lage der SPD.
Er
ist verzweifelt – macht sich aber
immer wieder Mut.
TASCHENBUCH,
Format: 12, 00 cm breit x 19,0 cm hoch, 110
Seiten,
Rückenstärke mit Umschlag: ca. 9,00 mm, Gewicht 125 g,
Umschlag 280 g/m², Chromosulfat, Papier 90 g/m²,
1,8-fach Volumen, Umschlag: vierfarbig, 4/0, CMYK,
Innenteil:
schwarz, 1/1
INFO zum BUCH
EAN
9783939832157
ISBN
978-3-939832-15-7
Bestellnummer
bei KUUUK 832157
Ist am 26. August 2009 erschienen
Bestellnummer: 832157 für das Buch
EIN SPD-VORSITZENDER UND SEINE SEKRETÄRIN
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BUCH-KLAPPENTEXT-INNEN:
Er
leitet die SPD – und diese Aufgabe ist gewiss alles andere als leicht.
Das ist auch eine große, schwere Last. Dennoch nimmt er sie mit
ganzen
Kräften an. Peter Schaffs ist 59 Jahre alt und befindet sich an
der
fast höchsten Macht. Vorsitzender! Zumal: einer Volkspartei.
Dennoch
gehen ihm viele kleine und große Gedanken durch den Kopf, als er
da am
Schreibtisch von Ann-Kathrin Gesinger sitzt. Wer ist diese Frau, die
seine Sekretärin darstellt ... oder in der Öffentlichkeit
zumindest
noch als solche auftritt? Dieser herrliche Monolog ergibt etwas
Aufschluss über die Lage – aber nur etwas. Er verrät viel
über die SPD
... und einiges über die Männer, die sie leiten.
In diesem Buch wird über einen wundervoll gelungenen literarischen Weg (Monolog eines gedachten und mutlosen SPD-Vorsitzenden ... und partiell geäußerte, aber kluge Ansichten seiner Sekretärin/Lebens-Partnerin z.B. zur verfälschenden Arbeitslosenstatistik und der Grundfrage: Ist ein Arbeitsplatz = ein Arbeitsplatz?) mit einem zarten Lächeln, aber auch bissiger Ironie ... einiges an Kritik zu verbreiteten Haltungen und Positionen der SPD transportiert. Das Buch ruft zwischen den Zeilen recht deutlich zur baldigen Umkehr der SPD auf.
Werner
Müller wurde 1959 in Tönisvorst geboren. Nach Stationen in
den Städten
Castrop-Rauxel und Dorsten, sowie Tuttlingen und Stuttgart, wohnt er
heute in Berlin. Müller arbeitet nun in seinem angestammten Beruf
als
gelernter Feingelenke-Mechaniker. Er ist seit Jahren Mitglied der SPD
und gedenkt – trotz seiner kritischen Haltung – nicht auszutreten. Mit
dem ehemaligen Wirtschaftsminister gleichen Namens ist er weder
verwandt noch verschwägert.
Buchauszüge:
Diese nötigen Stimmen werden immer weniger, sodass wir mittlerweile gar nicht wissen, was wir als SPD richtig oder falsch machen. Sie müssen sich das also so vorstellen, dass ich in einer gewissen Verzweiflung bin, obgleich ich ja SPD-Vorsitzender wurde, der als dieser aber derzeit nicht so recht weiß, wie man die Probleme der SPD nun lösen kann. Unser größtes Problem ist, dass die Leute uns weglaufen ... bei der Wahl. O.K.! O.K.! So ein Gleichlauf oder Gleich-Weg-Lauf muss die Leute ja nicht andauernd im täglichen Leben bestimmen. Vielleicht sagen ja die Leute heute: Das ist, weil es der Schaffs von der SPD ist. Vielleicht sagen die Leute bald: Schaffs von der SPD ist ein ganz toller Typ. Das kann ja alles so oder so sein.
Was
für mich aber in dieser Situation so wichtig ist, ist, dass wir
endlich
bei der Wahl die nötigen Stimmen erreichen. Und bei den letzten
Wahlen
haben wir zwar Stimmen erreicht, das will ich nicht verschweigen, aber
die „nötigen Stimmen“, wie ich sie hier einmal nennen will, haben
wir
noch nicht erreicht. Und dieses war (und ist) leider so ... und nur so
... und nicht anders! Den Umfragen kann man zugleich kaum noch trauen,
weil doch alle Leute jeden Tag für irgendwas angerufen werden. Da
hängen doch viele ein und beantworten gar nix mehr. Oder extra
falsch. SPD-ler gehen gar nicht mehr ans Telefon, wenn sie nicht im
Sauerland wohnen.
Aber ich dachte es immer, wenn ich von meinem Schreibtisch aufstand, weil ich wusste, dass ich der Vorsitzende der SPD war, und dieser Mensch ging jetzt tatsächlich auf die Frau Gesinger zu. Dann strich ich ihr mit der rechten Hand oben über das Haar. Diese Berührung kam aber nur ganz, ganz sacht. Sie hat diese Berührung vielleicht gar nicht gespürt, sondern nur am Schatten festgestellt, dass ich als SPD-Chef auf sie zugetreten war, um sie oben am Kopf zu berühren, ohne dass man aber eine Berührung gespürt hätte. Dann kamen noch die Meldungen vom Ende der CDU-SPD-Koalition in Schleswig-Holstein rein. Direkt auf ihren Monitor. Die Frau Gesinger war natürlich mehr als überrascht. Sie schaute mir in die Augen, als wollte sie sagen; „Herr Schaffs, Sie sind ja auch Vorsitzender der SPD!“ Und damit sagte sie indirekt: Der Ackermann streicht doch auch nicht einer Sekretärin wegen ihrer Existenz im Vorzimmer über die Haare. (Der Stegner käme ohne seine Fliege besser rüber. Viel besser. Aber bei uns geht ja alles schief. Nicht nur in Kiel.)
Das
hatte ich so ja gar nicht getan. Ich hatte ihr zwar über die Haare
gestrichen, hatte aber beim Streichen über die Haare den Abstand
extra
so gewählt, dass ich ihre Haare gar nicht berührte. Das kann
nur der
Hauch einer Berührung gewesen sein, der ihre Haare traf. Aber viel
mehr
kann es nicht gewesen. Deshalb bin ich ja auch dann auf Frau Gesinger
gar nie als Parteivorsitzender zugegangen. Nein, nein! Ich habe doch
eher so getan, als müsste ich irgendetwas tun. Ich schritt als
privater
Mensch im halböffentlichen Raum. Die Parteizentrale! Und dieses
war ja
dann auch dieses zarte Über-die-Haare-Streichen. Ganz und gar
sozialdemokratisch. Aber das hat sie ja auch gar nicht gespürt.
Beziehungsweise: Ich habe sie nicht berührt. (Mir fiel eine andere
Frau
ein, eine Maria. „Dreimal wunderbare Mutter, Königin und Siegerin
von
Schönstatt“. Pater Kentenich und seine Bewegung. Sein
Liebesbündnis mit
der Mutter Gottes.)
Die offiziellen Arbeitslosenzahlen sagen schon lange fast nichts mehr über die realen Arbeitslosenzahlen aus, erläuterte die mir doch gestern. Ganz frech und frei! Eine Sozialdemokratin redet zu ihrem Vorsitzenden wie zu einem Kollegen im Personalrat vom Berufsschullehrerkreis. Meine Ann-Kathrin! Sie hat gesagt:
„Arbeitslose,
die krank
geschrieben werden, wenn auch nur für einen Tag, gelten nicht als
arbeitslos. Menschen, die von einem privaten Arbeitsberater betreut
werden (auch wenn sie den nur zweimal im Monat sehen), gelten nicht
mehr als arbeitslos. Menschen, die nicht mehr vermittelbar sind, werden nach einer gewissen
Schonfrist ebenfalls gestrichen. usw. usf. –
Peter, ich denke, wir
brauchen eine ganz neue Statistik.(Das Rumlügen macht die Dinge
nicht
besser. Auch nicht für die SPD.) Eine, die alles erfasst, und zwar
so,
dass man diese Statistik auch bewerten kann: Arbeitslose, Arbeitslose
in Maßnahmen, Arbeitslose im 1-Euro-Job, Arbeitslose, die krank
sind,
Arbeitslose, die als zu alt gelten, Arbeitslose, die in den
Vorruhestand abgeschoben werden, etc. – auch arbeitslose Jugendliche,
die auf Schulen und in Fördermaßnahmen geparkt werden.
Rentner.
Berufsunfähige. Vom AA teilbezahlte
Pseudo-Jobs. Alles.“
So sprach die Gesinger. Da war ich platt.
Ich hatte aber eben gesagt, dass ich mich wirklich um die Frau Gesinger sorge, weil sie mit ihren 35 oder 36 oder 37 Jahren keinen Job mehr findet. Stellen Sie sich vor, ich müsste Frau Gesinger entlassen, wenn die SPD nicht mehr genug Geld hat, um alle Mitarbeiter zu bezahlen! Da wäre doch die Frau Gesinger arbeitslos. Und wer würde jemanden nehmen, von dem man weiß, dass er (oder sie) gerade eben bei der SPD gearbeitet hat? Das würde auch niemand anders machen, als jemand, der selber bei der SPD ist. Oder bei einer Organisation wie zum Beispiel der Friedrich-Ebert-Stiftung, die ja der der SPD mehr als nahe steht. So eine Organisation würde sich nicht daran stören, dass die Frau Gesinger beim SPD-Vorsitzenden gearbeitet hat und jetzt arbeitslos ist. Das macht aber nur Sinn, wenn diese Organisation nicht selber auch sparen muss, denn dann würden ja gar keine Plätze für Mitarbeiter frei sein, und die Frau Gesinger müsste sich dann damit abfinden, dass sie weder bei der SPD noch bei einer der SPD-nahen Organisationen einen Job finden könnte.
Deshalb
habe ich immer wieder über Frau Gesinger nachgedacht. Ich denke
natürlich auch immer wieder über die SPD nach. Eigentlich ist
das
Nachdenken über die SPD und das Nachdenken über die Frau
Gesinger ein
und das Gleiche. Niemand wird sagen können, ich machte mir keine
Sorgen. Man könnte höchstens sagen, er macht sich zu viele
Sorgen um
Frauen wie diese Gesinger. Und das nur, weil die Frau Gesinger so
schöne blaue Augen hat, die von braunen Haaren umrahmt werden, die
sie
dreimal am Tag kämmt. (Braune Haare, blaue Augen – sowieso eine
seltene
Kombination.) Ich überlege gerade, ob sie sie vielleicht aber
bürstet.
Ich denke nun, dass sie sie dreimal am Tag bürstet. Und nicht
kämmt.
Oder doch? Oder beides?
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12, 00 cm breit x 19,0 cm hoch, 110 Seiten, Rückenstärke mit
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